Zukunftsinvestitionen trotz Corona

Die Gemeinde Roßdorf erneuert ihr vor 40 Jahren gebautes Sportzentrum in Roßdorf. 1.125.000 Euro kostet das, also knapp 1,2 Millionen Euro. Eine neue 400-Meterbahn aus Kunststoff, eine stark erweiterte Flutlichtanlage mit LED-Licht und eine grunderneuerte Tribüne machen das so teuer.

Uns stellen sich vor allem drei Fragen:

Ist die Erneuerung von Laufbahn und Beleuchtung überhaupt nötig?

Ist so eine große Investition in Corona-Zeiten verantwortbar?

Wo kommt das Geld eigentlich her?

Kann man nicht einfach weiter reparieren und flicken?

Vor 10 Jahren wurde der schlechte Zustand der Laufbahn in einem Gutachten festgestellt. Die „Tennebahn“ (früher sagte man Aschebahn dazu) war damals schon stark verschlissen und bei Feuchtigkeit weich und schmierig. Der Boden sei äußerst kompakt und neige, durch zu starker Verdichtung, bei Wassersättigung zu schlammartiger Aufweichung

Damals konnten die Grünen einer Generalsanierung nicht zustimmen, denn auch vor 10 Jahren kostete allein die Herstellung einer Kunstsoff-Laufbahn 720.000 Euro. Seitdem gab es viele Versuche, die alte Anlage in einen für Sportler sicheren Zustand zu versetzen. Alle Versuche sind gescheitert. Eine ganzjährige Nutzung war nicht mehr möglich.

Dass jetzt bei der Flutlichtanlage auf stromsparende LED-Technik umgestellt wird ist sehr sinnvoll.

Aus diesen Gründen konnten wir jetzt zustimmen.

Das Titelbild zeigt, wie Sonnenlicht das Sportzentrum verzaubert

Aber sind solche Millioneninvestitionen heute sinnvoll, wo sich alle vor dem wahrscheinlich kommenden Konjunktureinbruch wegen Corona fürchten?

Genau dann sind sie richtig. Nur mit öffentlichen Investitionen kann man eine Konjunkturdelle überwinden. Dafür gibt es extrem erfolgreiche historische Beispiele aus den letzten 150 Jahren, nicht nur in den USA, auch in Deutschland.

Nur Neoliberale leugnen das. Die gibt es auch im Roßdörfer Parlament. Sie verstehen nicht, dass in Krisenzeiten der Staat investieren muss um die zögerliche Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen.

Die knapp 1,2 Millionen Euro sind gut angelegtes Geld, das in voller Höhe der Gemeinde nützt. Das Sportzentrum gehört der Gemeinde, und bleibt auch weiter in der Regie der Gemeinde. Es steht den Vereinen in Roßdorf, dem Schulsport und dem Sportabzeichen offen. Sport unter freiem Himmel mit der Familie ist eine super Sache gerade in corona Zeiten. Was die Gemeinde bezahlt, gehört auch ihr. Sie ist natürlich auch für Pflege und Instandhaltung voll verantwortlich.

Und woher kommt das viele Geld?

Da lacht das Herz des Kämmerers und der Bürgermeisterin. Von der viel geschmähten Hessenkasse des Landes Hessen kommen über eine Million Euro Förderung für die Investition von knapp 1,2 Millionen Euro, wie bei der Vorstellung der Vorlage des Gemeindevorstands berichtet wurde. Das sind natürlich auch Steuergelder. Sport gehört aber zur Kultur unserer Gesellschaft und es ist gut, wenn das Land dazu beiträgt, vor Ort diese Kultur auch leben zu können.

Für die Grünen: Frieder Kaufmann mit dem Redaktionsteam

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