Querung der B 38:  Die Nachfrage und der Bedarf an sicheren Radwegen steigen

Was ist eigentlich aus der Initiative der Menschen geworden, die 500 Unterschriften für eine sichere Querung der B 38 auf Höhe der Zahlwaldhalle am Obststand gesammelt und im September 2018  der Bürgermeisterin bei einem Ortstermin an der B 38 überreicht haben?

Ein einstimmiger Beschluss des Parlaments forderte am 14.9.2018 außerdem zum Handeln auf. Er ruht seitdem „Im Geschäftsgang“.

Das ist jetzt beinah 2 Jahre her.

Hätte an Pfingsten 2020 eine Verkehrszählung des Rad-und Fußverkehrs stattgefunden, wäre sofort klar: Dieser Weg wird nicht nur von Berufstätigen Radfahrenden stark genutzt, sondern ist eine ideale Freizeitverbindung zwischen Dieburg und Darmstadt.

An Pfingsten war Corona auf dem Höhepunkt, wenig Autoverkehr, dafür umso mehr Menschen die Fahrrad fuhren. Hunderte von Menschen haben diesen schönen Weg genutzt. Das ist genau der Bedarf, an dem sich Verkehrspolitik ausrichten muss.

An der Nutzbarkeit der Möglichkeiten.

An Pfingsten war eine gefahrlose Querung dieser sonst stark befahrenen Straße gefahrlos möglich. Heute trauen sich nur wenige Menschen so einfach auf die Überquerung dieser verkehrsreichen schnellen Straße. Sie nehmen dafür auch lange Wartezeiten in Kauf.

Der Bedarf für die Nutzung dieser Querung ist riesig. Mit den Verkehrszählung von Pfingsten wäre sofort klar gewesen: der Bedarf ist da.

Die Menschen wollen da rüber. Aber ohne Querungshilfe werden sie sich nicht trauen.

Die Initiative erinnerte vor knapp einem Jahr in einem offenen Brief an ihr Vorhaben. Und sie brachte noch mal eine neue Idee ein: Den Bau einer Verkehrsinsel, die den landwirtschaftlichen Verkehr nicht behindert, aber den Menschen die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs gibt, die Chance gibt, erstmal in Ruhe in die eine Fahrtrichtung zu blicken, und dann von der Verkehrsinsel genauso ruhig die andere Fahrtrichtung zu überblicken.

Das Titelbild zeigt eine Skizze, wie so eine Verkehrsinsel aussehen könnte, Ingenieure können das besser planen, aber die Idee ist gut.

Diesen Vorschlag kann man nicht einfach abtun. Denn die Straßenkreuzung an dieser Stelle ist mehr als ausreichend breit, um eine vernünftige Verkehrsinsel einzubauen.

Mit Google-Maps und Geoportal Hessen kann man die ungefähren Maße dieser Straße ermitteln:

Asphaltierte Fläche der jetzigen Straße inklusive zwei Randstreifen 11,5 Meter.

Die Einmündung der Feldwege ist zusätzlich großzügig asphaltiert.

Damit lässt sich auf dieser Fläche eine Verkehrsinsel problemlos unterbringen. Nur ganz wenig Zusatzflächen müssten neu befestigt werden.

Die Insel selbst kann locker 4 Meter quer zur B 38 breit sein. Das reicht sogar für lange Lastenräder.

Und in Richtung der Feldwege sind ebenso locker 5 Meter Durchfahrtbreite für die Landwirte möglich.

Die beiden Randstreifen sorgen für ausreichend freie Sicht in Richtung B 38.

Die mit Hilfe von Google-Maps angefertigte Skizze zeigt das: So ein geschützter Raum würde eine gefahrlose Querung ermöglichen.

Über den Vorschlag wurde sogar vor einem Jahr im Darmstädter Echo berichtet.

Dort konnte man aber vor allem lesen, dass das alles wohl nichts wird weil viel zu schwierig. Ist es aber nicht.

Ein Echo-Bericht ersetzt aber keinen Parlamentsbeschluss. Der einstimmig beschlossene Antrag ruht noch „im Geschäftsgang“.

Es gibt natürlich noch weitere Ideen:

Bedarfsampel wie an der Einmündung von B 38 zum Stetteritz (Blauer Stein Hof).

Konkrete Utopie einer Brücke mit Radfahrerrampe und Fußgängertreppe für eine Million Euro.

Die einfachste und kostengünstigste Idee ist aber die Verkehrsinsel.

Wir bringen diese Idee in die politische Diskussion ein. Wir hoffen dass daraus in dieser Wahlperiode noch was wird. Denn es ist eine konkrete Idee aus den Kreisen der Bürgerinitiative, die wir Grüne inhaltlich und mit Sacharbeit gern unterstützen. Die Initiative hat sich über die zähe und konsequente politische Unterstützung gefreut und wir alle hoffen, dass die Grünen für diese fundierte Idee die Unterstützung der kompletten Gemeindevertretung hin bekommen.

Für die Grünen: Frieder Kaufmann mit dem Redaktionsteam

Verwandte Artikel