Am vergangenen Mittwoch tagte die Kreismitgliederversammlung der GRÜNEN aus dem Kreis Darmstadt-Dieburg in Griesheim. Zentrales inhaltliches Thema war die aktuelle Diskussion über die Auswirkungen des Fluglärms auf die Gemeinden in der Region, also auch Roßdorf und Gundernhausen. Die Grünen stellen dabei den Gesundheitsschutz in den Mittelpunkt.
Der nach intensiver Diskussion einstimmig angenommene Beschluss enthält als zentrale Forderungen einen effektiven Lärmschutz durch eine wirksame Lärmobergrenze und die Ausweitung des Nachtflugverbotes auf die Zeit von 22 Uhr bis 6 Uhr.
Die Grünen fordern die Einführung einer wirksamen Lärmobergrenze, mit dem Ziel, dass die bereits heute vorhandene Lärmbelastung durch den Betrieb des Frankfurter Flughafens nicht weiter zunimmt sondern in zeitlich festgelegten Schritten auf ein Maß zurück geführt wird, das eine Gesundheitsbeeinträchtigung bei Tag und Nacht ausschließt.
Wir setzen uns weiter für eine Ausweitung des Nachtflugverbots auf die gesetzliche Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr ein. Das ist eine zentrale Voraussetzung für die Entlastung der Menschen in der Region.
Die Untersuchungen zur möglichen Verschwenkung oder Verlegung der Abflugroute „AMTIX kurz“ vom Frankfurter Flughafen haben nach Ansicht der GRÜNEN gezeigt, dass keine der vorgeschlagenen Routen geeignet ist, die Lärmbelastung für die Region zu reduzieren. Der Lärm wird nur verlagert aber nicht reduziert. Bei der Abflugroute „AMTIX kurz“ handelt es sich um die Route, die startende Flugzeuge nehmen, die über Erzhausen, Wixhausen, Arheilgen und dann weiter über den Osten des Landkreises Darmstadt-Dieburg abfliegen.. Insbesondere Gundernhausen ist davon stark betroffen. Obwohl sich die Delegierten der Gemeinde im Anhörungsverfahren stark einsetzten, wurden ihre Vorschläge kaum beachtet.
Der Ballungsraum Rhein-Main ist so dicht besiedelt, dass auch mit einer Verschwenkung oder Verlegung weiterhin dicht besiedelte Gebiete überflogen werden müssen. Was einzelne Gemeinden oder Ortsteile entlastet, belastet andere Gemeinden neu oder zusätzlich. Dies ist aus Sicht der GRÜNEN keine wirklich zufrieden stellende Lösung.
Erforderlich sind nach ihrer Ansicht Maßnahmen, die die gesamte Region dauerhaft vor weiterem Lärm schützen und Schritt für Schritt entlasten. Schon die heute erreichten 500.000 Flugbewegungen im Jahr führen zu Gesundheitsbeeinträchtigungen, was bei den angestrebten 700.000 Flugbewegungen noch verschärft wird. Eine wirksame Lärmobergrenze und die Ausweitung des Nachtflugverbotes sind nach Ansicht der GRÜNEN geeignete Maßnahmen zum Gesundheitsschutz.
.In Anwesenheit der GRÜNEN Bundestagsabgeordneten Daniela Wagner, des GRÜNEN Landtagsabgeordneten Torsten Leveringhaus und des ersten Kreisbeigeordneten Christel Fleischmann (B90/DIE GRÜNEN) betonten die anwesenden Mitglieder, dass mit dem Beschluss weiterhin Druck in Richtung Wiesbaden, Berlin und der FRAPORT AG gemacht werden soll, den Lärm- und Gesundheitsschutz endlich in den Mittelpunkt der Bemühungen für eine Entlastung der Region zu stellen. Daniela Wagner verwies darauf, dass im Luftverkehrsgesetz immer noch die Wirtschaftlichkeit Vorrang vor dem Lärmschutz habe. Eine gesetzliche Änderung sei überfällig.
Die GRÜNEN betonen, dass es darum gehen muss die Menschen in der gesamten Region dauerhaft vom Lärm zu entlasten und nicht durch Lärmverschiebungen nach dem St. Florians-Prinzip zu spalten. Nur eine einige Region hat die Chance beim Fluglärm die dringend notwendigen Verbesserungen für Lärm- und Gesundheitsschutz durchzusetzen.
Randbemerkung am Schluss: Wir alle können mithelfen, dass sich die Anzahl der Flüge verringert.
Für die Grünen: Frieder Kaufmann, 18.6.2019
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