Die Roßdörfer Grünen feierten am Sonntag ihren Neujahrstreff, der ganz anders läuft als bei den anderen Parteien. Musik, Gespräche, Informationen, Wandzeitungen, Unterhaltung im wahrsten Sinne, natürlich auch Essen und Trinken, das prägt unsere lockere Jahresveranstaltung. An erster Stelle stand das Vergnügen, danach erst die hohe Politik. Die Zauberin Wasiliki Waso Koulis begann mit Pressemitteilungen zu hoch aktuellen Themen von Trump bis AFD, die sie aus einer kleinen Zettelsammlung vortrug, aus der dann plötzlich eine große Ausgabe der Wochenzeitung „Zeit“ wurde,

Sie zeigte auch, wie man 600,- € Haushaltsgeld siebenmal ausgeben kann, und trotzdem noch 600,- € in der Hand hat. „Jochen, schau genau hin“ entfuhr es uns. Jochen Partsch, Grüner Oberbürgermeister von Darmstadt war zwar nicht Hauptredner, aber natürlich die Attraktion des Vormittags.

Er erkannte im Publikum viele Menschen, die im Landkreis Darmstadt Dieburg wohnen, aber ihren Lebensmittelpunkt in Darmstadt haben. Zum Beispiel Wolfgang Jakob vom „Werkhof Darmstadt“ der auch bei den Grünen in Roßdorf aktiv ist („der Wolfgang Jakob, das war mal mein Chef“), oder der Grüne Rolf Klatta, der mit dem Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft tolle Projekte für die Integration von Jugendlichen macht. „Wir müssen das zusammen machen. Die Grenzen zwischen Landkreis und Stadt haben mit dem Empfinden und dem Lebensgefühl der Menschen in der Region nichts zu tun.“
Christel Fleischmann, zweiter Mann im Landkreis, zeigte wie die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis bei Schulbau, Verkehr, Naturschutz in echt funktioniert. „Im Kreis geben wir 400 Millionen Euro für die Sanierung aller 81 Schulen im Kreis aus. Die Erneuerung des Berufsschulzentrums in Darmstadt müssen Stadt und Landkreis gemeinsam angehen.“

Fleischmann und Partsch leiten die Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation (DADINA). Dass es für die Straßenbahn in den Ostkreis nur deswegen keine Bundesgelder gibt, weil der Busverkehr schon so gut ist, ist makaber aber noch Gesetz. „Der gesellschaftliche und ökologische Nutzen einer Straßenbahn wird von den geltenden Richtlinien ignoriert“ beklagten beide Referenten. Alternativ wird es bald eine neue Busspur am Ostbahnhof geben, und ein neues Buskonzept.
Auch für den Individualverkehr aus dem Ostkreis nach Darmstadt suchen Stadt und Kreis gemeinsam eine Lösung, an der sich auch der Kreis finanziell beteiligen soll, kündigten die Redner an.
Zum Grünen Neujahrstreff gehörten noch mehr Beiträge, die sich in das lockere Konzept bestens einfügten. Statements gab es von: Frieder Kaufmann (Vielfalt statt Braun), Daniela Wagner (Grüne Bundesthemen), Stefan Eichelhardt (vom Bürgermeisterkandidat zum Grünen Fraktionsvorsitzenden), Torsten Leveringhaus (Wahlkämpfe 2017).

Die beiden Musiker von „Wild Flowers“ übernahmen dann wieder den vergnüglichen Teil der Veranstaltung. Der Roßdörfer Neujahrstreff ist eben anders. Genau wie die Roßdörfer Grünen.
Für die Grünen: Frieder Kaufmann 15.01.2017
[qrcode]
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Roßdörfer:innen stehen zusammen für Demokratie und Menschenrechte
Mittwoch vergangener Woche füllte sich der Rathausvorplatz mit wohl über 300 Bürgerinnen und Bürgern, die, wie schon im vergangenen Jahr, ein klares Zeichen für Toleranz und Menschenrechte zeigen wollten. Die…
Weiterlesen »
Wird der Ausbau der nötigen Windräder absichtlich durch Hinhaltepolitik verzögert?
Der angehängte Kommentar zu unserem Artikel über den Umgang mit dem Windkraftantrag der Gemeindevertretung hat uns erreicht. Die an dieser Stelle veröffentlichten Briefe stellen die Meinung der Einsenderin oder des…
Weiterlesen »
Eine Wand voll Energie – Die Firma FlexFy in Roßdorf
Den Spruch „Der Strom kommt aus der Steckdose“ kennt jeder. Im Fall des Unternehmens FlexFy ist er auf ganz neue Weise falsch, denn hier kommt der Strom direkt aus der…
Weiterlesen »