Zur kommenden Sitzung
Die letzte Sitzung der Gemeindevertretung vor den Sommerferien steht bevor und es sind Entscheidungen in sehr unterschiedlichen Themenbereichen zu treffen. Zunächst soll eine Kommission aus Parlamentariern und sachkundigen Bürgern gegründet werden, um eine oder mehrere Standortentscheidungen für die Jugendarbeit in Roßdorf und Gundernhausen vorzubereiten. Sehr sinnvoll, wie wir Grünen meinen, wir möchten jedoch eine andere Besetzung als vom Gemeindevorstand vorgeschlagen. Der uns vorliegende Beschlussvorschlag sieht neben der Bürgermeisterin, einem Beigeordneten und insgesamt 7 Parteienvertretern lediglich zwei sachkundige Bürger vor. In der Kommission würden daher 9 Politiker (davon 6 von der SPD) und nur zwei Bürger sitzen. Umgekehrt wäre es richtiger, denn nach unserer grünen Auffassung sollten mehr Leute in der Kommission sitzen, die mit der Jugendarbeit direkt zu tun haben, zum Beispiel Jugendliche aus Gundernhausen und Roßdorf, Vertreter der beiden Kirchen, aus der Rossdörfer Agendagruppe, ein Schülervertreter aus der Justin-Wagner-Schule und nicht zuletzt die Jugendpfleger der Gemeinde selbst. Gerne würden wir Grünen den einen für uns vorgesehenen Sitz in der Kommission an solche Personen abgeben – dürfen wir leider nicht (zumindest bei der letzten Kindergartenkommission wurde uns dies nicht erlaubt). Welche Tagesordnungspunkte gibt es noch? Auf dem Stetteritz, genauer gesagt am Stetteritzring, soll ein weiteres „Minibaugebiet“ mit 5 – 10 Einzel- und Doppelhäusern angeflickt werden. Aus unserer Sicht wird hier wieder eine Planung betrieben, die wir Grünen ablehnen müssen. Wir haben nichts gegen eine mäßige Verdichtung innerhalb der geschlossenen Ortslage. Wir sind an der richtigen Stelle auch für neue Wohnbaugebiete und haben dem großen noch nicht angefangenen Wohnbaugebiet in Gundernhausen vor einigen Jahren zugestimmt. Wir sind aber sehr dagegen, wenn das große Baugebiet nicht vorwärts kommt und stattdessen am Ortsrand und in exponierter Lage neue Baugrundstücke „angeklebt“ werden, weil der Grundstückseigentümer lieber Bauland statt Ackerland verkaufen will. Hier zeigt sich: Wer schon mehrmals „kundenorientierte Bauleitplanung“ betrieben hat, kann sich vor weiteren Anfragen nicht mehr retten.
Lob haben wir Grünen für die Bürgermeisterin bereit, weil die vorhandene alte Bahntrasse für weitere 10 Jahre von Bebauung freigehalten werden soll und dies in einem Vertrag mit der DADINA festgeschrieben werden soll. Frau Sprößler geht damit noch über einen Antrag der Grünen hinaus, der die Festschreibung im Flächennutzungsplan vorgeschlagen hatte – finden wir sehr gut! Was noch behandelt werden wird: Die Hofreite Palmy in Gundernhausen soll von der Gemeinde gekauft werden. Die neue Sporthalle soll künftig „Zahlwaldhalle“ heißen. Die Kindergartensatzung soll erneut geändert werden.
Lustig fanden wir einen Antrag der SPD, der den Gemeindevorstand auffordert, für das Rathaus ein Konzept für ein „Bürgerbüro“ zu entwickeln. Wir waren bisher der Ansicht, die Bürgermeisterin kann ihre Verwaltung auch ohne Hilfe der Parteien organisieren. Wir waren bisher auch der Meinung, dass die Verwaltung im Rathaus schon heute kurze Wege, schnelle Bedienung und direkte Ansprache ermöglicht. Ein „Bürgerbüro“, wie in großen Städten üblich, muss in einer kleinen überschaubaren Gemeinde nicht unbedingt ein Vorteil für die Bürger sein. Wir sind gespannt auf die Erklärung der SPD, warum der Bürgermeisterin mit einem solchen Beschluss der Gemeindevertretung Nachhilfe erteilt werden soll. Zum Schluss sei noch erwähnenswert, dass die CDU einen Antrag zur Erstellung eines regelmäßigen „Familienberichts“ beantragt hat – finden wir sinnvoll, machen wir mit!
Robert Ahrnt – Die Grünen Roßdorf / Gundernhausen
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