Braucht Roßdorf ein neues Misch- oder Gewerbegebiet an der B38?

Ausgelöst durch den Bau des Gartencenters Löwer beschäftigen wir Grünen uns mit der Frage eines neuen Baugebietes/ Gewerbegebietes Roßdorf Ost. Von Seiten der Gemeinde wurde eine Kommission gegründet, in der neben Politikern auch sachkundige Einwohnerinnen, z.B. aus dem sozialen Leben in Roßdorf und Gewerbetreibende, das Thema diskutieren. Die Kommission wird eine mehrheitlich abgestimmte Empfehlung für das Gemeindeparlament abgeben.
Wenn folgende Aspekte bei der Planung beachtet werden, können wir Grünen uns einen Minimalkonsens für das Mischgebiet von Wohnen und Einkaufen vorstellen:
  • Für soziales und barrierefreies Wohnen ist in Roßdorf Bedarf.
  • Seniorenwohnungen mit der Möglichkeit des betreuten Wohnens/ Servicewohnens werden angeboten, Leistungen wie z. B. Essen, Pflege und Betreuung, Freizeitgestaltungsmöglichkeiten können gebucht werden. Dies ist an dieser Stelle sinnvoll in Verbindung mit dem Seniorenwohnheim der AWO
  • Ortsnahe Einkaufsmöglichkeiten des täglichen Bedarfs müssen dort erhalten oder ausgebaut werden; z.B. Erweiterungsmöglichkeiten für Rewe.
  • In Verbindung von Seniorenwohnen und dem Behindertenwohnheim können ergänzendes Dienstleistungen des Gesundheitssektors an der Stelle sinnvoll sein.
  • Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr muss geprüft (Konzept für die Straßenbahnanbindung) und abgewartet werden. Keine Entscheidung bevor das Thema Straßenbahn fertig diskutiert ist.
  • Wir brauchen ein Verkehrskonzept für den Autoverkehr, damit zusätzliche Belastungen (Lärm, Abgase) möglichst gering gehalten werden können. Es soll möglichst wenig zusätzlicher Verkehr von außen angezogen werden
  • Die Rad- und Fußweganbindung ist selbstverständlich. Dabei sollten auch Möglichkeiten des Aufenthalts und Treffpunkte geschaffen werden, z.B. Platzgestaltung, angenehme Wegeführung für Begegnung.
  • Mit der freien unbebauten Fläche muss sorgsam umgegangen werden! Auch die Landwirten brauchen Fläche und somit Erwerbsmöglichkeiten.
Weitere Bebauungsideen wurden ja schon von anderen Fraktionen veröffentlicht. Man möchte Kaufkraft der umliegenden Gemeinden an der B38 abschöpfen. Das halten wir für sehr fragwürdig. Es ist unklar, ob an der B 38 angesiedelte Niederlassungen bundesweiter Konzerne, wie die herbei phantasierte McDonalds-Filiale oder eine neue Tankstelle, wirklich so viel Gewerbesteuer für Roßdorf einbringen. Die „Nebenkosten“ für Roßdorf sind erheblich und gut abzuwägen: Flächenverbrauch und vor allem erhebliche Verkehrsbelastung und Kosten für Verkehrswege. Wer hier sein Geld ausgibt, gibt es an anderer Stelle nicht mehr aus. Diese Form der Kirchturmpolitik ist nicht zeitgemäß. Hier sollten wir in der Region mit den umliegenden Kommunen zusammen die Zukunft entwickeln und uns nicht gegenseitig die Kaufkraft abschöpfen.
Wollen wir Roßdorf an allen Ecken zubauen? Der nächste Bebauungswunsch folgt auf den Fuß: es wird wieder einmal die Bebauung des Gärtnereigeländes Kayser & Seibert auf die Tagesordnung kommen.
 
Beachten Sie dazu unsere Einladung zum Grünen Treffam 21.02.13, 19,30 Uhr im Tiramisu mit dem Thema: Episode X – Bebauung auf dem Gelände der Gärtnerei Kayser & Seibert.
 
 
Fortuna Marx, Fraktionsvorsitzende
 
 
 
 
 
 

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