Wieviel Photovoltaik gibt es auf den Gebäuden der Gemeinde? 

Das war stark verkürzt unsere Anfrage mit vielen Unterpunkten zur letzten Gemeindevertretung: u.a. wer pachtet wie lange, was bringen die Anlagen der Gemeinde, welche Gebäude werden genutzt?

Photovoltaik ist zwar auf die Fläche bezogen mit Abstand weniger ertragreich als z.B. Windkraft, aber hat in der Gemeinde Roßdorf 2021 neben der Windenergie (10,9 Mio. KWH) immerhin 4,2 Mio. KWh eingebracht.

Und wie werden in der Gemeinde Roßdorf die Möglichkeiten genutzt?        

Die Gemeinde hat viele Dächer an die „Energiegenossenschaft Odenwald“ und HEAG „Natur pur“ verpachtet. Das bringt Jahreseinnahmen von knapp 12.000€ Pacht, ohne Eigeninvestition der Gemeinde.

Und der Denkmalschutz?    

Die Denkmalschutzbehörde hatte bereits für zwei weitere Gemeindedächer eine Nutzung in Aussicht gestellt. Neu ist die Richtlinie der Wissenschaftsministerin Angela Dorn (Grüne) vom 12.10.22 dass Solaranlagen auf oder an denkmalgeschützten Gebäuden in der Regel zu genehmigen sind. Das ist auch für Privatleute sehr neu und wichtig.

In der Antwort des Gemeindevorstands sehen wir, dass die meisten für Solarenergie nutzbaren Flächen der Gemeinde bereits genutzt werden. Das freut uns.

Das noch ausbaufähige Potenzial in Roßdorf liegt bei den Privathaushalten sowie den Gewerbetreibenden mit teilweise riesigen Dachflächen oder völlig ungenutzten Parkplatzflächen.. Die Betreiber des riesigen Parkplatzes im „Zentro“ haben auf konkrete Anfragen den Bau von Solardächern bisher strikt abgelehnt.

Würde der Parkplatz heute gebaut wären sie dazu verpflichtet.

Einen Überblick über die (leider stark gesunkene) Förderung für Solarenergie gibt es hier:

https://www.lea-hessen.de/buergerinnen-und-buerger/foerdermittel-finden/

Zur Anregung eignet sich diese Broschüre aus Baden-Württemberg:

https://www.photovoltaik-bw.de/fileadmin/Bilder-Dateien_Koordinierung/PV-Netzwerk_Photovoltaik-in-Kommunen-Broschuere_2020_07.pdf

Auch wenn wir wissen, dass sich trotz explodierender Stromkosten solche Anlagen nur langfristig „rechnen“ hilft jeder Quadratmeter Solaranlage ein wenig gegen den Klimawandel. Auch kleine Schritte helfen beim Kampf gegen die Klimakrise, wenn sich genügend Menschen daran beteiligen

Ein neues Landesgesetz das im November 22 beschlossen wurde, hilft hier rechtlich weiter. „Wir wollen Hessen bis 2045 klimaneutral machen, unseren Strom- und Wärmebedarf ausschließlich aus erneuerbaren Quellen decken – sauber, sicher, bezahlbar und unabhängig von Gas, Öl, Kohle und Atom“, sagte Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir. „Dafür müssen wir den Ausbau beschleunigen.“

Klargestellt wird, dass erneuerbare Energien im überragenden öffentlichen Interesse liegen und der öffentlichen Sicherheit dienen. Das vereinfacht die Genehmigungsverfahren. Grundsätzlich soll ein Prozent der Landesfläche für die Erzeugung von Solarstrom genutzt werden. Damit wird erstmals ein Flächenziel für Photovoltaik formuliert. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen neue Parkplatzflächen mit mehr als 50 Stellplätzen künftig mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden. Der „Zentro“ Parkplatz wäre heute so nicht mehr genehmigungsfähig.

Für Photovoltaik-Anlagen auf Dächern werden die Mindestabstände zu den Nachbardächern deutlich reduziert. Das erleichtert insbesondere die Installation auf Reihenhäusern und Doppelhaushälften. Auch Wärmepumpen dürfen jetzt an der Grundstücksgrenze installiert werden.


Hinweis auf eine Diskussionsrunde in Roßdorf:

Die nächste öffentliche Sitzung der „Energiewerkstatt“ der Gemeinde Roßdorf findet  am 1.12.22 um 17 Uhr im Palmy statt Diese Veranstaltungen sind öffentlich, alle Interessierten können sich an der Diskussion beteiligen.

 

Für die GRÜNEN: Frieder Kaufmann mit dem Redaktionsteam

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