Ja, wenn wir weiter viel zu wenig gegen die menschengemachte Erderwärmung tun.
Das Paradoxe dabei ist: Die fossilen Wärmeerzeuger wie Öl und Gas heizen die Atmosphäre immer weiter auf, werden aber gleichzeitig so teuer, dass man sie sich nicht eigentlich nicht mehr leisten kann. Ein Teufelskreis? Keineswegs. Der sehr gute GRÜNE Vorschlag eines „Energiegelds“ vermindert gerade für Geringverdiener die immense Mehrbelastung. Aber weniger Energieverbrauch ist die langfristige Lösung.
Im Februar 2022 hat UN-Generalsekretär António Guterres anhand des„Sachstandsbericht Klimawandel 2022“ des Weltklimarats der UN erklärt: „Fast die Hälfte der Menschheit lebt bereits jetzt in der Gefahrenzone. Viele Ökosysteme sind bereits jetzt an dem Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt.“
Wer Geld sparen will und gleichzeitig was fürs Klima tun will, muss das jetzt tun.
Leider wird vor allem über die steigenden Benzinpreise lamentiert.
Aber der größte Brocken sind in der Umweltbilanz die Energiemengen, die in der Gebäudeheizung und Warmwasserversorgung anfallen.
Explodierende Erdöl- und Gaspreise müssten auch den letzten Zauderer dazu bewegen, vor der eigenen Haustür zu kehren. Oder besser noch: hinter der eigenen Haustür.
CO2 treibt die Erderwärmung an. Wichtigste Quelle: die Wärmeerzeugung. Die Roßdorfer Energiegemeinschaft (REG.eV) schätzt dass der Energieverbrauch zu 20% aus dem Sektor Strom kommt, zu 30% aus dem Verkehr aber zu 50% aus dem Sektor Wärme.
Die Roßdörfer Grüne Beate Fischer hat schon am 28.3.2012 in der Energiekommission der Gemeinde vorgeschlagen, mit der „Energiekarawane“ eine von Installationsbetrieben unabhängige Energieberatung für private Hausbesitzer zu starten. Leider damals erfolglos, und die Energiekommission der Gemeinde wurde im Februar 2016 aufgelöst. Das hat die Parlamentsmehrheit so entschieden. Schade.
Jetzt ist die Energiekarawane endlich in Roßdorf angekommen, erst mal als Pilotprojekt in einem ausgewählten Viertel. Die hoch engagierte Klimamanagerin hat das Thema aufgegriffen und es bis zu ihrem sehr nachvollziehbaren beruflichen Wechsel koordiniert.
Hier geht es um einen der ganz zentralen Punkte in der Kommunalpolitik: Wie wird die Gemeinde Roßdorf energieautark?
Der Ansatz der Energiekarawane beim Thema Wärmeenergie ist richtig:
Nur durch unabhängige Beratung können die Menschen darauf vertrauen, unparteiisch die Informationen zu bekommen die sie brauchen. Einerseits unabhängiger von klimaschädlichen externen Energiequellen wie Gas und Öl zu werden, und andererseits Geld zu sparen. Und drittens den entscheidenden eigenen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
In Roßdorf sind die meisten Wohnungen im Privatbesitz und selbst genutzt. Nur die Eigentümer können den Hebel in ihren Wohnungen umlegen.
Wir GRÜNE werden dafür sorgen, dass solche interessensunabhängige Beratungskonzepte für die ganze Gemeinde angeboten werden. Wir GRÜNE werden eine Entscheidung des Gemeindeparlaments vorbereiten.
Wer heute über explodierende Energiepreise klagt, hat 100% Recht. Aber handeln können wir alle.
Natürlich erwarten wir tolle Projekte der Bundesregierung. Und natürlich gibt es kluge Ideen zum Beispiel von REG.eV für ein lokales Wärmenetz, gespeist aus erneuerbaren Energien. Aber bis das umgesetzt wird, läuft uns die Zeit weg.
Wer immer heute schon was machen kann, sollte das tun.
Und denken Sie daran:
Die Klimakrise führt ja nicht nur zu einem vielleicht netten Klima wie in Mailand, sondern auch zu Unwetterkatastrophen und einem rasanten Wandel in der uns vertrauten Kulturlandschaft. Der Wald wird ohne eine rasante Umkehr in der Klimapolitik nicht so bleiben wie heute. Er ist nicht nur „im Stress“ wie man gerade verharmlosend hörte. Wenn wir nichts tun, wird es diesen Wald bald nicht mehr so geben. Das sieht man schon heute.
Und die Wissenschaftler haben zum wiederholten Mal sehr nüchtern kalkuliert, was aus unserer Welt wird, wenn wir weiterhin nichts oder viel zu wenig und viel zu langsam tun.
Für die Grünen: Frieder Kaufmann mit dem Redaktionsteam
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