Roßdorf hat seit Urzeiten eine kommunale Trinkwasserversorgung.
Das stand vor wenigen Jahren auf der Kippe. Privatinvestoren wollten über die Europäische Union dieses Geschäftsfeld erobern. Die Grüne Bewegung in Europa hat gegen die „Liberalisierung“ der Trinkwasserversorgung in Europa gekämpft, und am Schluss mit der ersten europäischen Bürgerinitiative gewonnen. Trinkwasserversorgung bleibt öffentliche Aufgabe und ist kein Handelsgut wie vieles andere, weil es unser wichtigstes Lebensmittel ist. Es muss vor Profitinteressen geschützt werden und die Versorgung weiter in öffentlicher Hand bleiben. Und das ist gut so.
Deshalb bleibt Roßdorfs Wasser in Gemeindehand.
Bild: Roßdorfs Trinkwasser ist besser als dieses
Das hat natürlich auch Nachteile. Das Trinkwasser im Ortsteil Roßdorf kommt zum größeren Teil aus eigenen Gemeindequellen. Das ist sehr positiv, denn damit kommt das wichtigste Lebensmittel aus Quellen, die autark, krisensicher und nicht von Dritten kontrollierbar sind. Der Nachteil: es ist ziemlich viel Kalk in diesem ansonsten sehr guten Wasser. In Gundernhausen und einem kleinen Teil von Roßdorf kommt das Wasser aus dem Hergershäuser Wald, geliefert vom Gruppenwasserwerk Dieburg. Es ist weicher als das Roßdörfer Wasser.
Bisher halfen sich viele Roßdörfer Hauseigentümer mit der Installation von eigenen Enthärtungsanlagen. Der Nachteil: Nicht billig, verschiedenste Technologien, laufende Kosten.
Schon seit Jahren gab es Diskussionen, wie die Gemeinde „weicheres“ Wasser liefern kann. Nun ist etwas Bewegung in die Diskussion gekommen.
Im gerade beschlossenen Bebauungsplan „Hinter der Goldkaute“ ist eine Fläche für eine Wasserenthärtungsanlage vorgesehen.
Nicht groß, aber theoretisch ausreichend für den ganzen Ortsteil Roßdorf. Das haben wir Grünen befürwortet. Das ist aber erst mal eine reine Freihaltungsfläche.
Wir haben in der Gemeindevertretung nachgefragt. Die Antwort kam bei der letzten Parlamentssitzung: Freihaltefläche ja, Konzept noch nicht. Aber immerhin ein Anfang.
Wenn so eine sehr begrüßenswerte Anlage käme, gibt es einiges zu klären.
Ist diese Anlage als zentrale Anlage für den ganzen Ortsteil Roßdorf geplant?
Wie soll die Anlage an die derzeit dezentralen Brunnen in Roßdorf angeschlossen werden?
Müssen hierzu neue Leitungen gelegt werden?
Welches Enthärtungsverfahren soll verwendet werden?
Mit welchen Baukosten ist zu rechnen?
Mit welchen Auswirkungen auf den Wasserpreis ist zu rechnen?
Die Grünen befürworten die Versorgung mit Trinkwassserquellen aus dem eigenen Gebiet und setzen sich stark dafür ein, dass dieses an die Verbraucher angegebene Wasser noch besser als die geltenden gesetzlichen Richtlinien ist. In der Betriebskommission der Gemeindewerke war das ständiges Thema, bei dem die Grünen mit viel Sachverstand immer besonders die Verbraucherinteressen energisch vertreten haben.
Denn: Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel.
Für die Grünen: Frieder Kaufmann
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