Bachbegehung: Wo kommt die Belastung her?

Trübung des Erbsenbach ist mehr als optisches Problem

Der Zustand des Erbsenbaches beschäftigt uns auch nach den Renaturierungsmaßnahmen. Zwar kann der Bach jetzt wieder fließen, wie es sich für einen naturbelassenen Bach gehört. Ein jetzt vorliegendes Gutachten zeigt aber, wie schlecht es um die Wasserqualität und das gesamte Biotop steht. Beschönigende Aussagen wie die von Frau Sprößler, dass die „Trübung im Erbsenbach ein rein optisches Problem ist“, sehen wir mit Sorge.

Man kann das vorliegende Gutachten leichtfertig so interpretieren. Es steht dort nämlich, dass die Wasserqualität des Erbsenbachs auch schon vor der trüben Einleitung der OHI schlecht ist. Zusammenfassend kann man zum gesamten Erbsenbach sagen „wenig Tiere, fast keine Pflanzen“. Deshalb könnte man behaupten, dass die OHI nicht am schlechten Zustand des Gewässers schuld ist.

Das Gutachten, das durch die OHI beauftragt wurde, beinhaltet jedoch auch konkretere Aussagen. Dort ist nachzulesen, dass die schlechte Wasserqualität des Erbsenbachs vermutlich drei Gründe hat. 1. Der naturferne Ausbau (Begradigung und feste Sohle), 2. Die organischen Einträge aus der Landwirtschaft, 3. Die Verschlammung der Bachsohle.

Welche Schlüsse kann man daraus ziehen? Die Rossdörfer Grünen meinen, dass diese Aussage des Gutachtens die Zusammenhänge ausreichend beschreibt. Wenn die Bachrenaturierung der Gemeinde Roßdorf vorwärts käme und man die Einträge durch die Landwirtschaft verringern könnte, dann wäre die Verschlammung des Baches immer noch ein Hindernis.

Dass die OHI sich gerne hinter anderen Missständen versteckt, ist nicht verwunderlich. Dass die Bürgermeisterin diese eigenwillige Interpretation „Trübung ist nur optisches Problem“ mitmacht, ist jedoch eine Verharmlosung.

Die Sohle des kleinen Gewässers ist verschlammt und das Bachwasser regelmäßig grau getrübt. Unsere grüne Vertreterin im Gemeindevorstand, Christa Kaufmann, redet sich seit einigen Jahren den Mund fusselig, dass dieser Zustand politisch nicht hinnehmbar ist. Daraufhin wurde zuerst ein kaputter Überlauf bei der OHI verantwortlich gemacht. Nach dessen Reparatur war das eingeleitete Wasser aber immer noch grau bis nach Gundernhausen und Christa Kaufmann hat erneut Fotos an die Gemeinde geschickt und Briefe an Behörden versendet. Dann hat die OHI ihren Absetzteich ausgebaggert und die Einleitungsrohre in den Teich verändert, mit der Folge, dass das Wasser immer noch grau war, wann immer Regenwasser aus dem Steinbruchloch herausgepumpt wurde. Danach wurde vor mehr als einem Jahr von der Bürgermeisterin ein Ortstermin bei der OHI veranstaltet, zu dem außer grünen Gemeindevertretern keine anderen Parteienvertreter erschienen sind. Die OHI versprach, sich um das Problem zu kümmern. Und nun weist uns die OHI mit dem vorgelegten Gutachten nach, dass das graue trübe Wasser nur ein optisches Problem ist, d.h. außer den Grünen niemand ein Problem hat.

Die Rossdörfer Grünen können dieser Argumentation absolut nicht folgen, mehr als 20 Jahre, nachdem wir in Roßdorf grüne Bachbegehungen gemacht haben und Bachrenaturierungen in unserem Programm stehen.

Wir laden Sie deshalb laden wir Sie ein.

Einladung zur Bachbegehung

Die Bündnis90 / die Grünen Roßdorf / Gundernhausen laden zu einer Bachbegehung entlang des Erbsenbaches ein.

Am Samstag, den 26.01.08, 10.00 Uhr an der Bushaltestelle Erbacherstraße gegenüber der OHI

Wir erläutern Ihnen den Zustand des Erbsenbaches und wollen uns vor Ort ein Bild machen.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

  Robert Ahrnt, Die Grünen Roßdorf/Gundernhausen

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