Nahmobilität? Das sind vor allem Wege für Zufußgehende, Radfahrende, Menschen im Rollstuhl, und vor allem Kinder.

Die Verbindungsstraße zwischen „Münkel“ und Sportplatz ist durchgehend sechs Meter breit, beleuchtet, und hat teilweise einen zusätzlichen 1,2 Meter breiten mit Platten belegten Fußweg. Leider ist auf 150 Meter diese Fläche asphaltiert, nicht als Gehweg mit Bordsteinkante und Gehwegplatten belegt, also Teil der Straße. Die Fotos zeigen das Ende der Fußwege. Dazwischen liegen 150 Meter.

Vor kurzem berichtete die direkt am Roßdörfer Sportplatz liegende Kindertagesstätte Am Zahlwald dass die Kinder sich auf dem Fußweg zum “Münkel“ sehr unsicher fühlen.

Kein Wunder, denn diese ZUFAHRT war der autogerechte Weg zum Sportplatz. Heute geht es da zur Kindertagesstätte und zur Zahlwaldhalle. Der Fußgängerweg endet von zwei Seiten im Nichts, dort gibt es auf dem Asphalt nicht einmal mehr eine Markierung.

Genau um solche Themen ging es beim Nahmobilitätskongress am 22.2.24 in Frankfurt, durchgeführt von der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität in Hessen (AGNH)

In vielen Praxisbeispielen wurde gezeigt, wie Gemeinden aus völlig unsicheren Wegen völlig sichere Wege für die schwächsten Verkehrsteilnehmenden hergestellt haben. Da floss viel Geld aus Landesmitteln, und auch aus dem Bundesprogramm „Stadt und Land“. Auch Hessen-Mobil wurde als Beratungsinstanz äußerst positiv wahrgenommen, was wohl an den vielen neuen, jungen, engagierten und sehr fachkompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern liegt.

Das war exakt die Problemlage, die die Kinder aus der Kindertagesstätte am Zahlwald geschildert haben: Wie macht man aus ungesicherten Gehwegen sichere Verbindungen?

Wichtigste Botschaft aus den Paxisbeispielen in Hessen: Das Problem wurde gelöst.

In Roßdorf müssten nur auf den fehlenden 150 Metern Gehwegplatten verlegt und die Bordsteinkante eingebaut werden. An der Straßenbreite würde sich nichts ändern. Das wäre ein durchgängiger geschützter Gehweg.

Die Gemeinde Roßdorf ist Mitglied bei der AGNH und hatte in der Vergangenheit immer den damaligen Hauptamtsleiter Matthias Meyer und mich als Gemeindevertreter als Teilnehmende. Diesmal war ich leider der einzige aus Roßdorf. Aber unser Alt-Roßdörfer Robert Ahrnt war auch da. Früher Fraktionsvorsitzender der Roßdörfer GRÜNEN, dann stellvertretender Landrat, jetzt Erster Beigeordneter in Mühlheim am Main. Er wurde prompt für den Beitritt der Stadt Mühlheim für den Beitritt zur AGNH geehrt.

Und noch eine glasklare Antwort kam aus allen Praxisberichten: Gehwege brauchen doch eine Bordsteinkante, sonst werden sie nicht akzeptiert.

Man muss dabei aber auch an die Menschen mit Rollator und Rollstuhl denken und ihnen ungehinderten Zugang zur Straße schaffen (Querungsstelle mit „Nullabsenkung“).

Es gibt unglaublich viele Hilfen für die Gemeinden. Man muss sie unbedingt nutzen. Und in Roßdorf muss man das Rad nicht neu erfinden. Nur das Motto des Kongresses befolgen: „Einfach machen“.

 Für die GRÜNEN: Frieder Kaufmann und Redaktion

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