Roßdorf tritt der Agenda 2030 der Vereinten Nationen bei

Im Gegensatz zur umstrittenen deutschen Agenda 2010 handelt es sich bei der Agenda 2030 um eine weltweite Aktion der Vereinten Nationen. Auf Initiative der Roßdörfer Grünen hat jetzt auch die Gemeinde Roßdorf sich zu der Verpflichtung bekannt, das Thema Nachhaltigkeit auf allen drei Politikebenen anzugehen, die für diese Welt entscheidend sind: „Soziales, Umwelt, Wirtschaft“

Parteiübergreifend wurde eine Resolution einstimmig verabschiedet, die aus den 17 dringendsten Weltproblemen die fünf heraus sucht, bei denen die Gemeinde unmittelbar mithelfen kann. Dabei sind viele Themen, die auf den ersten Blick durch eine deutsche Brille selbstverständlich und gelöst erscheinen.

Beispiel Abwasser

Falsche oder gar keine Abwasserklärung tötet weltweit vielfach.

Dass bei uns alle Abwässer nicht mehr ungeklärt in „die Bach“ oder aufs Feld gehen, ist doch ganz normal. Wirklich? Die letzte Hauskläranlage in Roßdorf wurde in den 80_er Jahren still gelegt. Seitdem sollte nichts mehr schlecht gereinigt in Erbsenbach, Gersprenz, Main, Rhein, Nordsee, Weltmeer gehen. Trotzdem haben wir noch lokalen Handlungsbedarf,. Z.B. bei den Phosphaten.im Abwasser. Das kostet viel Geld, aber das Roßdörfer Parlament stellt sich der Verantwortung für die Nachhaltigkeit.

Beispiel Wasser

Bei der Trinkwasserversorgung gibt es noch Handlungsbedarf bei der Einhaltung der Nitratwerte, die nicht ganz einfach zu erreichen sind.

Die Wasserversorgung darf nicht in die Hand von großen Konzernen gehen sondern muss lokal bleiben. Der letzte Anlauf der Konzerne ist am ersten europäischen Volksentscheid gescheitert, aber so schnell geben die Konzerne nicht auf.

Das Grundwasser muss in enger Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft und allen anderen Beteiligten dauerhaft so gut bleiben, dass es ohne jede Bedenken als wichtigstes Lebensmittel verwendet werden kann. Dieses Dauerthema wurde durch die Zustimmung zur Agenda 2030bekräftigt.

Das ist nur ein Bereich der fünf konkreten Handlungsfelder aus dem gemeinsamen Antrag, die die Gemeinde besonders sorgsam betrachten will.

Resolutionen landen gern in Rathausschubladen. Dieses Schicksal wird unsere Resolution nicht haben. Denn sie gibt ganz konkrete Handlungsfelder aus den 17 weltweiten Zielen vor, die zu Roßdorf passen. Und wo wir als Gemeinde auch was zu entscheiden haben.

Die Grünen sind froh, dass unsere Initiative zu diesem Nachhaltigkeitsthema auf offene Ohren gestoßen ist. Die Parteien haben sich verständigt, eine gemeinsame Sprache zu reden, die alle Ideen von allen Beteiligten aufnimmt. Das wünschen wir uns öfter. „Ein Ansporn für genaueres Hinschauen“ sagte ein CDU- Gemeindevertreter zum einstimmigen Beschluss.

Hier der Kernsatz des Beschlusses:

„Roßdorf wird im Rahmen seiner Möglichkeiten und Zuständigkeiten sich mit den Zielen befassen, bereits begonnene Maßnahmen weiterführen und weitere Maßnahmen umsetzen

  • Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser (Ziel 6)
  • Nachhaltige und inklusive  Entwicklung der Gemeinde (Ziel 11)
  • Maßnahmen zum Klimaschutz (Ziel 13)
  • Landökosystem schützen und Biodiversität fördern (Ziel 15)
  • Sich für eine widerstandsfähige Infrastruktur und nachhaltige Gewerbeansiedlung einsetzen (Ziel 9)

Die gesellschaftlichen Institutionen (Kirchen, Vereine, Verbände etc.) werden gebeten, Vorschläge zur Umsetzung dieser Agenda 20130 zu machen“

Den Text der Agenda 2030 kann man mit diesem Link nachlesen und beim Entwicklungsministerium als Broschüre bestellen

http://www.bmz.de/de/mediathek/publikationen/reihen/infobroschueren_flyer/infobroschueren/Materialie270_zukunftsvertrag.pdf

Für die Grünen: Frieder Kaufmann

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