Grüne Energie in Gundernhausens Bürgerhaus

Eine mit Gas betriebene Wärmeerzeugungsanlage mit Blockheizkraft zur Stromerzeugung wird in Zukunft das Bürgerhaus in Gundernhausen mit Strom und Wärme versorgen.

Damit ist ein Grüner Antrag von 2015, der bis vor einer Woche noch im Ausschuss der Gemeindevertretung schlummerte abgearbeitet.

Das Bürgerhaus wird jetzt nicht mehr von gegenüber, also dem Kindergarten, mit Wärme versorgt. Dabei blieb viel Energie in der Straße hängen, Das war Roßdorfs einzige Straßenheizung. Energieverschwendung pur durch Straßenheizung auf Kosten der Gemeinde. Pfusch am Bau, den eine renommierte Darmstädter Firma produziert hat. Das hat jetzt nach vielen Jahren ein Ende.

Wir freuen uns sehr dass hier ein Grüner Antrag zur Abstimmung und Realisierung steht.

Der Ursprungsantrag war vom 22.Juni 2015, ist also drei Jahre her.

Die Ursprungsidee ist aber von 23.12.2014 und stand als einer von vielen Ideen im öffentlich zugänglichen Klimaschutzgutachten eines Gundernhäuser Ingenieurbüros.

Wir haben die aus unserer Sicht beste Idee aufgegriffen und einen Antrag daraus gemacht.

Die Kernidee: Für den Strom im Bürgerhaus sorgt ein gasbetriebener Motor (viele kennen das als „Dachs“) dessen Abwärme das Gebäude heizt. Den Rest an Wärme macht eine kleine Gasheizung.

Die damalige Kostenschätzung für die Energiezentrale mit Blockheizkraftwerk waren 70.000€. Die Gemeinde spart laut Gutachten jährlich mindestens 9.000€ Energiekosten. Dauerhaft.

Dass es drei Jahre bis zur Umsetzung unseres Grünen Antrags gedauert hat, war kein böser Wille der Gemeinde. Auch das Parlament hat unseren Antrag nicht abgelehnt, aber eine Beratung im Ausschuss beschlossen, weil es rechtliche Unklarheiten bei der Finanzierung des guten Konzepts gab.

Und dann kam das, was ich in meinem Berufsleben am liebsten gemacht habe: der kreative kleine Dienstweg.

Statt 70.000€ standen nämlich in einer Beratungsvorlage zur Umsetzung der Idee mit dem Blockheizkraftwerk plötzlich 200.000€. Mehr als das Doppelte.

Das hat mir keine Ruhe gelassen. Im Gespräch (nennt man heute Brainstorming) mit der Gemeindeverwaltung haben wir gemeinsam die Ursache für diese Kostenexplosion gefunden und eine kreative billigere Lösung erarbeitet.

Die Kostenexplosion kam aus völlig unnötigen Ideen:

Man wollte das Dach der Kita am Bürgerhaus aufreißen, eine Nottreppe einbauen, einen begehbaren Dachboden schaffen und die neue Energiezentrale ins dafür völlig ungeeignete und ungedämmte und viel zu flache Dach verlegen

Im Gespräch hatte die Verwaltung die pfiffige Idee: wir setzen einen kleinen gut isolierten Container vor das Gebäude und gut ist.

Das hat die Kosten halbiert, jetzt sind wir bei 116.000€ mit allem Drum und Dran. Das ist genau die Energieeffizienz die wir mit unserem Grünen Antrag wollten.

Dass ein so modifizierter Grüner Antrag heute zum Beschluss vorliegt, freut uns Grüne mehrfach:

Gute Ideen haben oder aufgreifen, sie langfristig umsetzen, ist das eine.

Wir haben aber auch bewiesen, dass wir auch mit der Verwaltung gut zusammen arbeiten können, auch wenn uns oft das Gegenteil unterstellt wird.

Das Konzept für die neue Energieversorgung des Bürgerhauses in Gundernhausen ist richtig gut. Und dass es einstimmig vom Parlament beschlossen wurde, natürlich auch.

Für die Grünen: Frieder Kaufmann

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