Windkraft aus Roßdorf – ein Beitrag der Gemeinde zur Energiewende

Am Mittwoch, 19.2.14, war der Sonnensaal voll bei der Veranstaltung der Gemeinde zur geplanten Windkraftanlage. Der fachkundige Bürger der Gemeinde Roßdorf, Withold Kreutz, hat zu Beginn der Veranstaltung in einem knackigen, engagierten Vortrag die Hintergründe der Energiewende dargestellt und damit das Windkraftvorhaben der Gemeinde in den richtigen Zusammenhang gestellt.
Wenn wir alle bekannten Fakten zur Energieproduktion ernst nehmen, müssen wir:
  • Wegen unseres Klimas die CO2-Produktion verringern, d.h. Verbrennung fossiler Energie wie Öl, Gas, Kohle verringern oder zumindest nicht ansteigen lassen
  • Aufgrund der gefährlichen „Abfallentsorgung des verbrauchten Urans“ und den Risiken des Betriebs, die Kernkraftwerke abschalten
  • Regenerative Energien, wie Sonne, Wind, Wasser weiter fördern
  • Unseren Energieverbrauch verringern
    Dabei muss an jeder Stelle jeder Mensch und jede „gesellschaftliche Ebene“ das tun, was möglich ist.
    Wenn jede/r es auf die anderen schiebt, wird das nicht gelingen. Also müssen auch auf kommunaler Ebene die Gemeinden aktiv werden. Das ist einmal eine andere Version von „Kirchturmpolitik“ zur Energiewende.
    Viele Bürger und Bürgerinnen sind froh, dass es in Roßdorf
  • Kein Kernkraftwerk gibt und keine Atommüllendlagerstätte im Roßberg geplant ist
  • Kein Castor mit dem Atommüll an unseren alten Bahnhöfen vorbeirollt
  • Kein Kohle- oder Gaskraftwerk mit Gestank und Rauch am Ortsrand steht
  • Kein großer Stausee zur Wasserenergie-Gewinnung angelegt wird
  • Keine agrarindustriellen großen Flächen zur Biomassenproduktion für Biogas entstanden sind
  • Keine der großen geplanten Stromtrassen hier geplant sind
Dies alles soll doch bitte bei anderen vor der Haustür passieren – nach dem St. Floriansprinzip:
Auch bitte keine Windräder hier! So gibt es einige, die gegen Windenergie sind – auch ein Mitglied der Fraktion der Grünen. Die Argumente der Windkraftgegner sind: Naturschutz, Artenschutz und Forstwirtschaftgenerell ohne besondere Argumentefür genau die geplante Fläche. Ursprünglich wurden vier Windräder angedacht. Nach Gesprächen und Verhandlungen mit Naturschutz- und Forstbehörden wurden zwei Flächen für Windräder festgelegt.
Diese sind so gewählt, dass es jüngere Baumbestände trifft.
 


Naherholung und Schutz des Landschaftsbildes. Zwei Windräder beeinträchtigen nicht grundsätzlich die Freizeitaktivitäten im Wald.
Die Landschaft ändert sich laufend. Auch in unserer Gegend ist viel verändert und ändert sich noch: Immer mehr Baugebiete für Wohnen und Gewerbe rauben freie Fläche und freie Sicht. Immer mehr Straßen zerschneiden die Landschaft. Das ist der Lauf der Zeit. Wir stehen heute auf dem Rehberg und zeigen Besuchern die Hochhäuser von Frankfurt und können anhand der Windradlandmarken neben dem Otzberg immer exakt sagen, wo Groß-Umstadt liegt. Wegen des Sendemastes wissen wir immer, wo die „Moret“ ist. Auch die Landmarken von Heimat ändern sich. Zukünftig können wir aus Otzberg oder Reinheim genau an den Windräder den Roßdörfer Wald ausmachen. Ist das so schlimm?
Wir werden zukünftig verschiedene Energiequellen nutzen müssen. Dabei ist auch die Windenergie neben der Solarenergie unverzichtbar.Wir werden mit der Windenergie Kohle und Gas nicht ersetzen können, aber die negativen Folgen für Klima und Luft durch deren Nutzung stoppen können.
 
Fortuna Marx, Grüne Fraktionsvorsitzende


 
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