OHI will 33 Jahre lang den Steinbruch mit 6,4 Mio. Kubikmeter Abraummaterial verfüllen

Die OHI will den Roßdörfer Steinbruch mit „unbelastetem Abraummaterial“ aus ihrem Steinbruch in Groß-Bieberau füllen. Die Stellungnahme des Gemeindevorstands dazu war schon sehr scharf. Die Verwaltung und alle Parteien hatten daran mitgewirkt und zehn harte Auflagen vorgeschlagen.
Wir haben das im Parlament nochmal verstärkt. Unsere Vorschläge wurden noch mal ergänzt und einstimmig angenommen. Das ist gut für Roßdorf.
Der Steinbruch ist Privatgelände. Die Gemeinde hat so gut wie keine direkten Mitbestimmungsmöglichkeiten, obwohl ihr 4.000qm des Geländes gehören. Was genau dort passiert, entscheidet die OHI nach Bergrecht zusammen mit dem Bergamt.
Wir Grüne haben ein tief sitzendes Misstrauen gegen die OHI. Und das ist aus jahrzehntelanger Erfahrung gut begründet.
Letztes Beispiel war die Einleitung von Gesteinsstaub in den Erbsenbach, der den ganzen Bach weiß färbte inklusive des gerade geschaffenen Biotops in Gundernhausen und dort am Bachboden eine knochenharte Schicht hinterließ. Es dauerte Monate bis die OHI ihren Fehler zu gab, und noch länger, bis sie die Einleitung des SEDIMENTS stoppte.
Und jetzt sollten wir der Verfüllung des Steinbruchs zustimmen, die mindestens 33 Jahre dauern soll? Es fiel uns schwer.
Im Sonderbetriebsplan, der von der OHI erstellt wurde heißt es:
Außer der Verwiegung der LKW an Start und Ziel und der Kontrolle der Fahrzeit, die die LKW aus dem Steinbruch in Groß-Bieberau brauchen, sind keine weiteren Kontrollen nötig. Doch, eine „organoleptische Prüfung.“ Das sind eine Sichtprüfung und eine Geruchsprobe.
Das reichte uns nicht. Auf unseren Vorschlag hin beschloss das Parlament, auch chemische Stichproben zu fordern um sicher zu stellen, dass es wirklich unbelastetes Abbruchmaterial ist. Außerdem will die Gemeinde Zugang zu den Wägeprotokollen der transportierenden LKW bekommen.
Die weiteren Auflagen, die der Gemeindevorstand wünscht, finden wir sehr gut, vor allem eine externe Kontrolle der Abläufe und eine finanzielle Bürgschaft, wenn doch wieder was in den Erbsenbach gelangt.
Unter diesen Bedingungen konnten wir dann der Verfüllung zustimmen.
Den Grünen wird gern unterstellt, Verbotspartei zu sein. Das stimmt hier ausnahmsweise. Ohne Überwachung kann man nicht 33 Jahre lang ein Riesenloch auffüllen. Ohne aktive Beteiligung der Gemeinde machen irgendwann der Betreiber und die sehr Bergbauindustriefreundliche Aufsichtsbehörde was sie wollen.
Nur wenn dauerhaft sichergestellt ist, dass nur wirklich unbelastetes Aushubmaterial in Roßdorf ankommt, können unsere Enkel sich über einen toll rekultivierten Vulkan freuen.
Dazu haben wir wie gewohnt „engagiert, konstruktiv und unentbehrlich“ mit starkem grünem Einsatz die Weichen gestellt. Jetzt müssen die Vorgaben auch eingehalten werden. 33 Jahre lang. Täglich.

Für die Grünen: Frieder Kaufmann

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